Mal wieder Samstag.
Mal wieder Hofheim.
Mal wieder der Jazzkeller.
Mal wieder Spacedelic Odyssey.
Mal wieder Stoner/Dessert-Rock.
… und mal wieder ein geiler Abend!
Soviel also gleich vorweg. Die Spacedelic Odyssey Reihe des
Jazzkellers wird fortgesetzt, und diesmal mit Gruppen aus Hattersheim und
Plauen. Aber bevor es mit der Musik los ging, blieb noch etwas Zeit, um sich
mal wieder die schöne Location anzuschauen und die Projektionen des VJs Mars
Red Moll zu genießen, die dieser zu einstimmender Musik zum Besten gab. Es ist
zwar nichts Besonderes aber macht immer wieder gute Laune, nicht auf eine leere Bühne zu gucken.
Wovon ich aber immer wieder beeindruckt bin in dem kleinen
Keller direkt am Bahnhof, ist die Tatsache, das immer wieder dieselben Leute
dort erscheinen. Es ist also eine sehr eingefleischte Fangemeinde, die dort
immer wieder zusammen kommt. Schade an der Sache ist eigentlich nur, das es in
der Region zwar jede Menge Bands gibt, die Musik machen, die sie ähnlicher
Musikrichtungen zuordnen, es aber trotzdem immer sehr überschaubar ist im
Zuschauerraum solcher Veranstaltungen.
Nun aber zu diesem Abend und den beteiligten Bands. Den
Anfang machte Hank Lizard aus der direkten Nachbarschaft sozusagen. Die drei
Jungs begannen zwar erst gegen 21:25 Uhr mit ihrer Show aber bei lediglich zwei
Bands kann man das wohl verkraften. Mit ihrem schleppenden Rhythmus, gepaart
mit einer alles in allem recht dunklen, doomigen Atmosphäre nahmen sie die
Zuschauer schnell in die Stimmung mit, die sie zu verbreiten angetreten waren.
Insbesondere der zweistimmige Gesang hat mich an hierbei
fasziniert. In dieser Form hatte ich so etwas bei dieser Art der Musik noch
nicht gehört aber es zeigte sich, fand ich, das es gut passte und vor allem
natürlich gut umgesetzt war, weil man natürlich eine größere Vielfalt an
Möglichkeiten hat. Außerdem nutzten Bassist und Gittarist durchaus interessante
und ausgefallene Effekte. Einziger Wermutstropfen des Auftritts war die
Lautstärke, die offensichtlich nicht nur ich für grenzwertig hielt.
Dieses Manko wurde dann aber, entgegen der sonstigen
Gewohnheiten bei Auftritten mehrerer Bands hintereinander, wieder behoben.
Mother Engine aus Plauen konnten also auf einen etwas ausgewogeneres
Lautstärkeverhältnis zurück greifen. Auch hier standen drei Musiker auf der
Bühne, allerdings gab es bei dieser Kombo gar keinen Gesang, sondern die Jungs
bauten vollkommen auf die Dichte Stimmung ihrer Instrumente.
Ihre Musik ist auch deutlich eher treibend und die Länge der
Stücke sowie eben der fehlende Gesang rücken die Musik durchaus in die Nähe des
Postrock mit solchen Größen wie Long Distance Calling, wobei es natürlich um so
beeindruckender ist, das lediglich drei Instrumente zur Verfügung stehen.
Und trotz der Länge der Stücke werden die Songs nicht
langweilig, geschehen doch immer wieder neue Sachen, so das es mal wieder
schade zu nennen ist, das das Konzert gegen Mitternacht schon vorbei ist.
ALLES in allem mal wieder ein gelungener Abend in dieser
Reihe, der sein Fortsetzung im April finden wird, wenn dann aber hoffentlich
ein paar mehr Zuschauer und Zuhörer sich in den kleinen Keller verlaufen und
sich mit heftigem Kopfschütteln und grooven den Abend vertreiben.