DGM – Ein
Bandname, der aus der Anfangsbuchstaben der Namen der Gründer gebildet wurde,
sind das Beste, was Italien in Sachen Progressive Metal zu bieten hat.
Aber alles der Reihe nach!
Als ich die Italiener das erste mal erleben durfte, bei einem Auftritt im Colos-Saal in Aschaffenburg, war mir
klar, das ich nicht das letzte mal mit ihnen in Kontakt gekommen sein würde.
Und so war es nur logisch, das ich das aktuellste Werk auch sofort besorgt
hatte, sobald es verfügbar war.
Und die einzige Enttäuschung, wenn man es denn so nennen
kann, war die Tatsache, das die Scheibe nicht noch besser geworden ist, als man
es sich erwünscht hatte. Denn natürlich gibt es immer etwas, das man noch
besser gefunden hätte, als es dann tatsächlich umgesetzt worden ist. Aber wenn
man sich im Progressive Metal solche Vorbilder wie Dream Theater und Symphony X
nimmt, muss man auch damit rechnen, mit ihnen verglichen zu werden.
Aber das gelingt den Musikern doch, sich diesem schweren
Erbe zu stellen und die Musik dieser beiden absoluten Schwergewichte des Genres
erfolgreich zu verbinden. Und so erstaunt es nicht, das kein geringerer als Russell Allen von den eben genannten Symphony X auch ein Gesangspartner der
Jungs ist, wenn sie ihre Neunte Scheibe vorlegen.
Und da das Duett direkt die CD eröffnet, wird man auch sofort von der markanten
Stimme des Hünen aus Kalifornien gefangen genommen und es wird gezeigt, wo es
hin gehen soll. Mit einer fast schon genialen Mischung aus der Härte und
Geschwindigkeit von Symphony X und
der Verspieltheit von Dream Theater
schaffen es die Jungs aus Italien immer wieder, jedes Stück zu einem Hinhörer
zu machen.
Man kann sich zu Beginn sogar fragen, ob man dort nicht die
neue Scheibe von Symphony X in den
Händen hält, ein Umstand, der für mich keine Problem darstellt, sondern eher
davon zeugt, wie reif die Italiener mittlerweile geworden sind. Denn es ist
bestimmt nicht einfach, sich einen Platz zwischen so großen Namen zu suchen und
auch zu finden, und im weiteren Verlauf der Platte merkt man zwar immer wieder
Parallelen zwischen DGM und den
Vorbildern, aber es bleibt immer genug Platz für die Musiker und ihre eigenen
Ideen, um im weiteren Verlauf nicht als Kopie dazustehen, wie es leider all zu
oft passiert, wenn sich Bands große Vorbilder nehmen.
Es handelt sich bei Momentum,
so der Titel der Scheibe, um eine Platte, die von vorne bis hinten keine auch
noch so kleine Schwäche zeigt. Jedes Stück hat seine Berechtigung, sein eigenes
Leben und Klingen. Und auch, wenn die Band keines seiner Gründungsmitglieder
mehr in seinen Reihen sieht, so haben die Besetzungswechsel offensichtlich dazu
geführt, das das Bandgefüge stabil und die Qualität der Musiker und Musik
besser wurde. Auf 20 Jahre und eben 9 Platten können wohl nur wenige Bands
zurückschauen, was auf eine konstante Anhängerschaft schließen lässt.
Diese können die Italiener mit dieser Scheibe nun
hoffentlich weiter ausbauen, so das wir auch in Zukunft von ihnen hören werden,
oder sie, so hoffe ich mal, auch wieder mal Live in der Region zu sehen
bekommen.
FAZIT: Eine Scheibe voller Highlights und ohne Schwächen.
Keine Füller und keine Stücke, die man eben mal auf die Platte gepackt hat.
Jeder Song ein Volltreffer, auch wenn das beste Stück, imho, bereits als erstes
aus den Lautsprechern scholl. Mit Reason
haben die Jungs ein echtes Kunstwerk geschaffen, das ihnen, zusammen mit dem
Rest der Platte, einen festen Platz in der Best-of-2013 sichern dürfte. Selbst
die großen Vorbilder werden Probleme haben, das noch zu übertreffen.h